Außenansicht der Kirche
Außenansicht der Kirche
Kath. Kirchengemeinde St. Rita Berlin
Kath. Kirchengemeinde St. Rita Berlin

Eine Gemeinde im Wandel der Zeiten

Unsere Gemeinde liegt im Norden Berlins, in Reinickendorf- West, nicht weit entfernt vom Kurt-Schumacher-Platz und vom Gelände des ehemaligen Flughafens Tegel. "Alteingesessene" Reinickendorfer, neu Hinzugezogene aus verschiedenen Ländern und Gäste aus Berlin und dem Umland geben unserem Gemeindeleben eine besondere Mischung aus Tradition und Aufbruch.

 

Als ehemalige Augustinerpfarrei ist uns die augustinische Spiritualität wichtig, die besonders durch das Engagement der drei Augustinerpatres, die im Kloster wohnen, belebt wird. Mit den ehemaligen Pfarreien St. Bernhard und Herz-Jesu in Berlin-Tegel und St. Marien in Berlin-Reinickendorf bilden wir nun eine Großpfarrei mit dem Namen St. Klara mit einem Seelsorgeteam und einem Pfarradministrator. Zusammen waren wir im pastoralen Prozess "Wo Glauben Raum gewinnt" unterwegs.

 

Unser Gemeindeleben bietet viele Möglichkeiten zum Engagement und zur Begegnung: Die regelmäßig stattfindenden Seniorentreffen und die religiösen Kindernachmittage wenden sich besonders an die Älteren und die Jüngeren, ein Frauenkreis lädt zum Mitmachen ein.  Die Kolpingfamilie bietet ein interessantes Programm, das auch "Nichtmitgliedern" offensteht. Die Kirchenmusik hat mit der Choralschola, dem Frauenchor "Blue Ladies" und der Gemeindeband "Rita(r)dando" einen besonderen Stellenwert. Der Treffpunkt "Café Rückenwind" bietet Inhaftierten und Entlassenen Erfahrungsaustausch und Unterstützung mit Interessierten der Pfarrei. Unsere Kita mit 65 Kindern und einem engagierten Erzieherinnen-Team bietet den Jüngsten in dem im Jahr 2004 neu bezogenen Gebäude direkt auf dem Gelände der Gemeinde beste Bedingungen.

 

Über viele Jahre ist eine ökumenische Verbundenheit mit der evangelischen Segenskirchengemeinde gewachsen, die nicht nur bei den ökumenischen Gottesdiensten am Pfingstmontag, Weltgebetstag und Buß- und Bettag sondern auch bei gemeinsamen Festen und gegenseitigen Besuchen immer wieder erneuert wird. Als "Gemeinde im Kiez" sind wir für Besucher und Gäste offen und laden herzlich zu unseren Gottesdiensten und Veranstaltungen ein!

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Über 80 Jahre wurde die Gemeinde St. Rita von den Augustinern geprägt. Viele Patres und Brüder der Augustiner gaben der Pfarrgemeinde in diesen Jahrzehnten eine besondere spirituelle und seelsorgerische Ausrichtung und sind deshalb bis heute unvergessen.

 

Begonnen hatte alles im Jahr 1929 mit der Errichtung einer Kuratie auf dem Gebiet  und zur Entlastung der großen Pfarrei St. Marien, aus der auf diese Weise unsere Pfarrei hervorging. Den Auftrag zur Errichtung der Kuratie übernahm die deutsche Augustinerprovinz. Die Gründungsurkunde der Kuratie wurde am Fest des Hl. Augustinus, den 28. August 1929, durch die Unterschrift des Fürstbischofs von Breslau, Adolf Kardinal Bertram, kirchenaufsichtlich genehmigt.

 

Erster Kuratus der Gemeinde wurde P. Ansgar Noeser, seine Ernennungsurkunde datiert vom 11. Oktober 1929 und trägt die Unterschrift des Bischofs von Meißen, Christian Schreiber, damals auch Administrator von Berlin. Rechtswirksam wurde das Gründungsdekret zum 1. Januar 1930. 

 

Die ersten Jahre in der neu errichteten Kuratie, die damals über das heutige Gemeindegebiet weit hinaus reichte und auch Wittenau umfasste und bis nach Lübars reichte, war alles andere als einfach, gab es doch weder eine eigene Kirche, noch ein Pfarrhaus oder eigene Versammlungsräume. Als Kloster diente den Augustinern zuerst eine Mietwohnung in der Oranienburger Straße in Wittenau.

 

Erst 1935 wurde das Kloster in der General-Woyna-Straße errichtet, das auch ein Pfarrbüro, Jugendräume und einen kleinen Pfarrsaal, den heutigen Augustinusraum, umfasste. Gottesdienste wurden über 23 Jahre lang an drei Stellen  in behelfsmäßigen Räumen gefeiert. Zur "Pfarrkirche" wurde die Kapelle des St. Hedwig-Friedhofs. Außerdem gab es Gottesdienste in der kleinen Kapelle des Kinderheims der schlesischen Marienschwestern in Wittenau und in einer "Laube" in Lübars.

 

Die Pläne, eine eigene Kirche im Zentrum Wittenaus zu errichten, wurden durch den Zweiten Weltkrieg zunichte gemacht. 1946 wurde in einer Baracke gegenüber der Post in Wittenau eine Notkirche eingerichtet. 1947  nahm der damalige Pfarrer, P. Adalbert Merkert, das "Kirchbauprojekt" wieder auf und schon 1951 konnte der Grundstein gelegt  und am 22. Juni 1952 die neue Kirche durch Bischof Wilhelm Weskamm geweiht werden. Finanziert hatte die deutsche Augustinerprovinz den Kirchenbau, das Bistum Berlin verfügte damals nicht über die erforderlichen Mittel. St. Rita war der erste Kirchenneubau in Berlin nach dem Zweiten Weltkrieg.

 

Über viele Jahrzehnte waren Augustinerpatres Pfarrer der Gemeinde, Kapläne oder mitarbeitende Seelsorger und sorgten für ein reiches spirituelles Leben in den Gruppen und Verbänden, in der Kinder- und Jugendarbeit und in der Begleitung in schwierigen Lebenssituationen. Eine Kita entstand zuerst in den Räumen an und "unter" der Kirche, seit 2004 in einem modernen Neubau auf dem Gelände direkt neben der Kirche.

 

Im Jahr 2007 wurde der Kircheninnenraum nach einer intensiven Diskussion und unter Mitbeteiligung der Gemeinde einer umfassenden Renovierung und Umgestaltung unterzogen. P. Matthäus Klein, der damalige Pfarrer und der Architekt Peter Lyssy hatten ein Konzept entwickelt, das breite Zustimmung fand. Der Altarraum öffnet sich jetzt zur Gemeinde und so können sich Priester und Gemeinde noch besser als "Gottesvolk" gemeinsam erfahren.

 

Im Jahr 2012 mussten die Augustiner die Pfarrseelsorge in St. Rita  aus personellen Gründen abgeben. Im Kloster lebten und wirkten aber weiterhin zwei Augustinerpatres - P. Ansgar und P. Helmut - und hielten regelmäßig Gottesdienste in der Pfarrkirche und der Krypta, der St. Rita-Kapelle.

Seit 2012 wechselten die Pfarrer der Gemeinde mehrfach, aber immer wurde dafür gesorgt, dass die Gemeinde zu Gottesdiensten zusammenkommen konnte und seelsorgerisch betreut und begleitet wurde. Gleichzeitig wurden das ehrenamtliche Engagement und die Eigeninitiative der Gemeinde und ihrer Gremien, besonders des Pfarrgemeinderates und des Kirchenvorstandes, immer wichtiger. Viele Gemeindemitglieder übernahmen Aufgaben, die zuvor von "Hauptamtlichen" ausgeübt worden waren.

 

Seit März 2014 bildete die Pfarrei St. Rita mit den Pfarreien St. Marien (Reinickendorf) und Herz-Jesu-Tegel und seit November 2016 auch mit der Pfarrei St. Bernhard (Tegel-Süd) einen Pfarrverbund und "teilte" sich das Seelsorgeteam. Damit wurde der Weg für eine weitere Zusammenarbeit vorgezeichnet, die in den folgenden Jahren im pastoralen Prozess "Wo Glauben Raum gewinnt" in die Großpfarrei St. Klara mündete.

Seit September 2019 wird das Kloster von zwei weiteren Augustinerpatres belebt - P. Benno und P. Matthias - sie übernehmen Aufgaben in der Seelsorge und tragen so dazu bei, dass der augustinische Geist in St. Rita lebendig bleibt.

 

Im März 2020 fand die offizielle Eröffnung des Pastoralen Raumes Reinickendorf Süd statt. Der Pastoralausschuss erarbeitete ein Pastoralkonzept für die neue Pfarrei, das es umzusetzen gilt. Im November 2022 fanden die Wahlen zu den Gemeinderäten und dem Pfarreirat statt und am 1. Januar 2023 begannen wir nun den gemeinsamen neuen Weg in der Pfarrei St. Klara. Der Gründungsgottesdienst fand am 5.3.2023 in der Kirche St. Marien, Klemkestraße statt.

Die Gemeinde St. Rita ist weiter auf dem Weg: traditionsbewusst und offen für Neues.

 

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